Part I: Was ist die Digitale Automatische Kupplung und welche Stufen gibt es?

20. 01. 2021

Die Digitale Automatische Kupplung ist ein Meilenstein, um den Schienengüterverkehr in Europa wettbewerbsfähiger zu machen: Sie sorgt nicht nur dafür, dass das Kuppeln einfacher und sicherer wird, sondern auch effizienter.

Wir haben die wichtigsten Fragen zur DAK im ersten Teil unserer Serie für euch beantwortet.

Was ist die DAK und welche Stufen gibt es?

Bis 2030 sollen Züge in ganz Europa mit der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) ausgestattet sein. Da es bis dahin noch ein bisschen dauert, haben wir in der Zwischenzeit alle Fragen zu den Grundlagen der DAK im ersten Teil unserer Serie für euch beantwortet:

Was ist die DAK? 

Die Digitale Automatische Kupplung dient zur Verbindung von Wagen, um einen Zug zu bilden. Das Besondere der DAK ist, dass diese Verbindung bzw. der Kupplungsvorgang automatisch vollzogen wird. Das Entkuppeln bei der DAK Stufe 4, die 2030 eingeführt werden soll, funktioniert teilautomatisiert. Noch dazu kommt, dass bei einer DAK der Stufe 4 erstmalig durchgängig Strom am Wagen sichergestellt und eine konsistente Datenverbindung hergestellt wird. Dies ermöglicht den Wagen zukünftig untereinander und mit dem Triebfahrzeug zu kommunizieren. Die DAK wird in mehreren Stufen nach Entwicklungsgrad kategorisiert.

Welche Stufen gibt es?

Es kann bei den Automatischen Kupplungen zwischen fünf Stufen unterschieden werden. Je höher die Stufe ist, desto größer ist die Funktionalität. Aktuell befinden wir uns bei der Schraubenkupplung (SK in der Abbildung). Ab der Stufe 3 kann erstmals von einer DAK gesprochen werden, da auch eine Stromleitung mitgekuppelt wird. Derzeit liegen verschiedene Prototypen der Stufe 4 vor und werden umfangreich getestet. Die Vision ist eine DAK der Stufe 5, die zukünftig auch automatisch entkuppelt werden kann.

Warum nicht gleich DAK5?

Für eine DAK5 liegen erst Konzepte in einer frühen Entwicklungsphase vor, wohingegen für die DAK4 bereits Prototypen existieren. Mit einer DAK5 müssen zudem weitere Sicherheitsaspekte betrachtet werden, da damit auch Themen der Cybersecurity zu lösen sind. Wie aus der Grafik hervorgeht, muss jedoch jeder DAK4 Prototyp auf eine DAK5 aufwärtskompatibel sein. Dies kann zum Beispiel durch den Einbau eines kleinen Motors passieren. Eine DAK4 ermöglicht außerdem bereits eine weitere Automatisierung und Digitalisierung im Schienengüterverkehr. So kann mit ihrer Einführung bereits an Lösungen für die Bremsprobe, Wagenreihung oder Bremsberechnung begonnen werden. Der volle Nutzen einer DAK5 kommt erst mit der kompletten Automatisierung des Zugbildungsprozesses.

Bleibt gespannt: im nächsten Teil erfahrt ihr mehr über die geographische Verbreitung der automatischen Kupplung (AK)!

Im Zuge des Förderprojekts TARO - welches vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert wird - beschäftigt sich die RCG mit Prozessen um „DAK ready“ zu werden.“