Mein Engagement für Umwelt & Gesellschaft: Wie 4 RCG-Mitarbeiter in Slowenien dem Feuer Einhalt gebieten.

19. 04. 2023

Verantwortung übernehmen im Job und darüber hinaus: Ein Einblick in die freiwillige Tätigkeit von vier Kollegen, die als Disponent, Wagenmeister oder Triebfahrzeugführer zum Erfolg der Rail Cargo Group beitragen und bei der Freiwilligen Feuerwehr Mensch und Natur schützen.

In unserer Blog-Reihe „Mein Engagement für Umwelt & Gesellschaft“ stellen wir Mitarbeiter:innen der RCG vor, die in ihrer Freizeit einen Beitrag für unsere Umwelt und unsere Mitmenschen leisten.

Jan Lenart, Blaž Sila, Uroš Rožac und Blaž Cuznar haben mit der RCG nicht nur denselben Arbeitgeber, die vier Slowenen leisten bei der Freiwilligen Feuerwehr auch einen Dienst an der Gesellschaft. Hier erzählen sie, woher sie die Motivation für ihre im wahrsten Sinne des Wortes brenzlige Arbeit nehmen und was sie geprägt hat.

Jan Lenart: „Die Kinder sind unsere Zukunft.“

Name: Jan Lenart
Arbeitet bei der RCG als: Disponent
Warum ich bei der Freiwilligen Feuerwehr bin: „Ich bin seit mittlerweile 20 Jahren bei der Feuerwehr in Kresnice, vor kurzem wurde ich zum Kommandanten ernannt. Warum ich helfe? Es ist ganz einfach. Man muss sich gedanklich nur einmal selbst in eine schwierige Situation versetzen und schon wird einem bewusst, wie wichtig Unterstützung von außen ist. Darum reicht mir selbst ein einfaches ,Danke‘, um mich für andere einzusetzen und in Gefahr zu begeben. Oft ist es auch nur der Blick einer Person, der wir helfen konnten. Es braucht da keine Wörter oder Belohnungen.“

Ein Einsatz, der mich prägte: „Letztes Jahr wütete der größte Waldbrand in der Geschichte Sloweniens in der Region Karst, nahe der italienischen Grenze. Und dann gab es da noch einen Brand in einer slowenischen Fabrik und einen im Haus eines unserer Feuerwehr-Kollegen. Solche Dinge gehen einem schon sehr nah.“

Name: Blaž Sila
Arbeitet bei der RCG als: Teil der Abteilung des stellvertretenden Traction-Leiters
Warum ich bei der Freiwilligen Feuerwehr bin: „Es ist die Verantwortung gegenüber Gemeinschaft und Natur, die mir das Gefühl gibt, ein Teil von ihr zu sein. Mit meiner Tätigkeit kann ich etwas zurückgeben und das fühlt sich gut an. Das Schöne ist, dass ich für meine freiwillige Arbeit eben nicht bezahlt werde. Es zeigt, dass es auch andere Anreize gibt und es verleiht unserer Tätigkeit etwas Besonderes, fast erhabenes. Dieses Gefühl begleitet mich seit meinem Eintritt in die Feuerwehr 1999 in Povir, einem Dorf mitten im Karst, nahe der italienischen Grenze.“

Blaž Sila: „Für uns zählen Teamgeist und dass wir uns aufeinander verlassen können.“

Ein Einsatz, der mich prägte: „Vor zehn Jahren brach in der Nähe meines Dorfes ein riesiger Waldbrand aus, der das ganze Dorf zu verschlingen und zu zerstören drohte. Es gelang uns zwar, das Dorf zu retten, aber ein großer Teil des Waldes war unwiderruflich verloren. Ein trauriger Anblick, an den wir immer wieder erinnert werden. Zum Glück gab es keine menschlichen Opfer, aber um die Tiere tut es einem schon leid.“

Uroš Rožac: „Wir werden das Feuer besiegen – es muss so sein!“

Name: Uroš Rožac
Arbeitet bei der RCG als: Wagenmeister
Warum ich bei der Freiwilligen Feuerwehr bin: „Für mich ist es die Dankbarkeit der Einheimischen, die mich immer wieder aufs Neue motiviert. Ich komme aus der Stadt Rakitove in Istrien und bin seit 2011 Teil der Freiwilligen Feuerwehr, mittlerweile als Kommandant. Istrien wird immer wieder Opfer von Waldbränden, besonders im Sommer. Auch auf der Bahnstrecke Divača–Koper kann es zu Einsätzen kommen, etwa wenn durch einen Hemmschuh große Hitze entsteht und geschmolzene Teile trockenes Laub neben den Gleisen entzünden. Mittlerweile sind wir auf solche Situationen vorbereitet, dank drei geländegängiger Fahrzeuge erreichen wir auch schwer zugängliches Gebiet.“

Ein Einsatz, der mich prägte: „Letztes Jahr kämpften wir im Februar mit einem 150 ha großen Waldbrand. Es war mitten in der Nacht, hatte minus 20 Grad und uns gefror das Wasser in den Leitungen. Das war brutal. Wir hatten keine Wahl und mussten große Flächen von Hand löschen. Zusammen mit Kollegen aus anderen Feuerwehren haben wir es irgendwie bis zum Morgen geschafft. Wir haben bewiesen, was Teamgeist, Wille und Durchhaltevermögen ausmachen können.“

Name: Blaž Cuznar
Arbeitet bei der RCG als: Triebfahrzeugführer
Warum ich bei der Freiwilligen Feuerwehr bin: „Ich wollte schon als kleiner Bub zur Feuerwehr in Rateče, einem Dorf im westlichen Norden Sloweniens.

Blaž Cuznar: „Das Feuerwehr-Gen ist Teil unserer Familie.

Blaž Cuznar: „Erschöpft aber glücklich“

Ich kannte die Geschichten meines Großvaters, meines Vaters und die meines Onkels und ich wollte es ihnen gleichtun. 1997 war es dann endlich soweit, ich war da erst sieben. Bei uns liegt es einfach in der Familie, Eisenbahner und freiwilliger Feuerwehrmann zu sein. Das Gefühl helfen zu können ist sehr speziell, vor allem wenn wir einen Notruf erhalten. Dein Herz schlägt dann ganz schnell und du bist voller Adrenalin.“

Ein Einsatz, der mich prägte: „Einmal brannte es in einer Kirchenwohnung im oberen Stockwerk, in der sich eine alte Dame mit ihrem Enkel aufhielt. Ich rief die Rettungsleitstelle um Hilfe, aber sie war sehr weit weg. Also griff ich nochmal zum Hörer und rief meinen Vater, der binnen kürzester Zeit mit einem Feuerwehrauto kam. Wir begannen sofort damit, das Feuer zu löschen. Als Verstärkung eintraf, konnten die Frau und ihr Enkel gerettet und in Sicherheit gebracht werden.“