Mit MIKE digitalisieren wir die Ganzzugsbestellung

30. 10. 2023

Der digitale Assistent MIKE vereinfacht mit smarten Services die Abwicklung im Warentransport. Jetzt folgt der nächste Schritt: Im Pilotprojekt mit Omya und Rohrdorfer wird die Ganzzugsbestellung in MIKE integriert. Das macht Ressourcen im Büroalltag frei und stärkt die Zusammenarbeit untereinander. Ein Erfahrungsaustausch am runden Tisch. 

Kunden und Mitarbeiter:innen der Rail Cargo Group ist der digitale Assistent MIKE längst ein Begriff: Auf der Plattform können sie eine Reihe von digitalen Services nutzen. Dazu gehört das Verfolgen von Sendungen (Tracking), die smarte Planung des Wagenbedarfs (Capacity Planning) oder die Leerwagenbestellung (Ordering). 

Mit der digitalen Ganzzugsbestellung für MIKE testet die RCG jetzt ein neues Service – und zwar von Beginn an in enger Abstimmung mit Rohrdorfer, dem österreichischen Marktführer bei Transportbeton und Gesteinskörnungen wie Sand, Kies & Splitt, sowie der Omya GmbH, Österreichs führendem Anbieter von Industriematerialien auf der Basis von Calciumcarbonat und Dolomit. 

Ein Gespräch mit Felix Auinger (Leiter Beschaffung & Logistik, Rohrdorfer), Bernhard Sereinig (Teamlead Logistics Gummern, Omya), Vanessa Langhammer (Head of Digitalization, RCG) und Martin Bauer (Product Manager, RCG) über das einzigartige Pilotprojekt, die größten Hürden und Benefits und die Vision hinter dem digitalen Assistenten MIKE. 

Vanessa, was gab den Ausschlag für das MIKE Pilotprojekt zur Ganzzugsbestellung?

Vanessa Langhammer, Head of Digitalization, RCG

Vanessa Langhammer: Unser Ziel war es, sämtliche Prozesse rund um das Management von Zügen zu digitalisieren und zu vereinheitlichen. Oder, um es einfacher zu sagen: Wir wollten weg von Mails und Excel-Dokumenten. Die Probleme kennen wir ja alle: Zu oft wird stille Post gespielt und wichtige Informationen erreichen nicht oder nur sehr spät alle relevanten Stellen und zu oft kommt es zu Missverständnissen, etwa bei unübersichtlichen Excel-Tabellen. Mit unserem neuen Service schaffen wir eine gemeinsame Grundlage und verbinden alle beteiligten Parteien in Echtzeit, Verlaufsprotokoll inklusive!

Herr Auinger, war das auch für Sie ein Grund, am Pilotprojekt teilzunehmen?

Felix Auinger: Rohrdorfer und die RCG verbindet eine starke und langjährige Partnerschaft. Die Teilnahme war für uns also ein No-Brainer, zumal wir die einmalige Chance hatten, unsere Anforderungen bestmöglich und direkt einzubringen. Die Digitalisierung ist da der Schlüssel, denn wir transportieren in der Logistik nicht nur Mengen und Güter, sondern mehr und mehr auch Wissen und Informationen. Was uns wirklich gefallen hat: Von Beginn an standen die Nutzer:innen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt. Dann wurde eine kreative Lösung direkt mit dem Entwicklungsteam erarbeitet, und erst danach ein Prototyp entwickelt. Der Prototyp umfasste den gesamten Bahnprozess samt aller Beteiligten und verschob damit nicht einfach Arbeitsschritte von links nach rechts.

Felix Auinger, Leiter Beschaffung & Logistik, Rohrdorfer

Martin, die Zusammenarbeit in einem Team ist komplex. Wie hat die Abstimmung mit zwei Teams aus unterschiedlichen Unternehmen, mit ganz eigenen Kulturen, geklappt?

Martin Bauer, Product Manager, RCG

Martin Bauer: Für uns war es sehr wichtig, von Anfang an agil zu arbeiten. Das heißt, wir haben unsere Kunden schon bei der Konzeption eingebunden und ihr Feedback in sehr frühen Usability Tests eingeholt. Somit konnten wir bald erkennen, ob Benutzeroberfläche und Funktionen wirklich intuitiv und verständlich sind und haben erst dann mit der Entwicklung begonnen, als wir uns wirklich sicher waren. Zur konkreten Arbeit: Oft können große Projekte überwältigend sein. Darum haben wir uns von Beginn an darauf geeinigt, nicht jedes Detail durchzudeklinieren, sondern uns Schritt für Schritt dem Endprodukt zu nähern. 

Und was bedeutet das für die tägliche Abstimmung?

Martin: Wir haben uns laufend via Teams-Meetings in unterschiedlichen Konstellationen zum aktuellen Stand ausgetauscht, Feedback eingeholt und eingearbeitet und darauf aufgebaut. Das Commitment unserer Kunden, eben für diese Feedbacks und den ständigen Austausch verfügbar zu sein, war wirklich Gold wert. 

Herr Sereinig, wie empfanden Sie die Zusammenarbeit?

Bernhard Sereinig: Wir wurden von der Vorstellung des Projekts über die Umsetzung bis hin zur Installierung rundum bestens betreut. Das Team war wirklich sehr professionell, kompetent und freundlich. Darüber hinaus war es für beide Seiten sehr spannend, die jeweils andere Sichtweise zu sehen – also, wie gearbeitet wird, wie Probleme gesehen und angegangen und wie schließlich Lösungen gefunden werden. 

Bernhard Sereinig, Teamlead Logistics Gummern, Omya

Das klingt nach einem perfekten Workflow. Dennoch laufen Projekte dieser Größenordnung nicht immer nach Plan. Martin, was waren für dich die größten Herausforderungen? 

Martin: Die größte Schwierigkeit war ganz sicher, neben der pilothaften Umsetzung mit Omya und Rohrdorfer, den laufenden Betrieb für alle weiteren Kunden und Transporte innerhalb der bisherigen Systemlandschaft aufrecht zu erhalten. Das ist ein wenig wie Bälle jonglieren. Mithilfe der Unterstützung der einzelnen Fachabteilungen der RCG konnten wir eine Übergangslösung finden, um möglichst wenig Probleme und Zusatzaufwand im Tagesgeschäft zu verursachen. Einfach großartig, dass wir uns auf die RCG Kolleg:innen verlassen konnten, die gerade in der Pilotphase zwei Kanäle parallel – also die neu entwickelten und die bereits bestehenden Services – betreuen mussten.

Hat sich der Aufwand gelohnt?

Bernhard Sereinig: Absolut. Unser Ziel war es, die Abwicklung der Ganzzugsbearbeitung zu erleichtern. Genau das ist passiert. Unsere Aktionen werden in Echtzeit abgebildet, das ist ein riesiger Gewinn! Darum warten wir schon gespannt auf weitere Updates im Tool.

Felix Auinger: Auch für uns ist der Zugang und Einblick zu Livedaten ein großer Vorteil. Die Zugbestellung wurde durch vorgepflegte Rahmenbedingungen und Stammdaten deutlich vereinfacht, die direkte Kommunikation verbessert, unnötige E-Mails reduziert. 

Vanessa, ich nehme an, das sind Worte, die du gerne hörst?

Vanessa: Wir freuen uns sehr, dass die Abstimmung und Zusammenarbeit mit unseren Kunden so reibungslos funktioniert hat und wir in unserem Tun bestätigt werden. Ich denke, unser anwendungsorientierter Ansatz hat großen Anteil am Projekterfolg. Die Ganzzugbestellung ist ein weiterer, essenzieller Grundpfeiler im digitalen Serviceportfolio für unsere Kunden. Ein nächster Schritt in der Positionierung von MIKE als zentrale Logistikplattform, die den Zugang zu Schienentransporten für alle unsere Kunden vereinfacht. Ein großes Dankeschön an Omya und Rohrdorfer und alle involvierten Kolleg:innen für die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes.