Expertinnen und Experten prognostizieren einen deutlichen Anstieg an Transportvolumina zwischen China und Europa. Durch gemeinsame Projekte mit der Russischen Bahn wollen wir nachhaltige und verlässliche End-to-end-Logistiklösungen realisieren.
Internationalen Expertinnen und Experten zufolge kommt es in den nächsten Jahren zu einem deutlichen Anstieg an Transportvolumina zwischen China und Europa. Nun gilt es, nachhaltige effiziente Produktionssysteme länderübergreifend zu bündeln. Mit dem Ziel, große Industriezentren am eurasischen Kontinent zu verbinden und strategische Hubs für effizienten Schienengüterverkehr auf den bestehenden Korridoren zu bilden. Neben dem Ausbau der russischen Breitspur über die Slowakei bis nach Wien setzt die Rail Cargo Group einen bedeutenden Schritt zur Intensivierung von Gütertransporten auf der Seidenstraßenroute. So soll mit PJSC TransContainer, dem größten und führenden intermodalen Containertransport- und Logistikanbieter Russlands, nicht nur die gemeinsame Produktionskooperation vertieft, sondern auch ein Joint Venture bis Ende des Jahres gegründet werden. Das Ziel: effiziente und verlässliche End-to-end-Logistiklösungen aus einer Hand anzubieten. Gemeinsam mit der RZD sollen nun durch Bündelung des Know-hows sowie der Transportströme in den bestehenden Netzwerken Synergien gehoben und durch effizientere Produktionssysteme mehr Volumen generiert werden. Weiteres Ziel ist die Optimierung der Durchlaufzeiten. Dabei soll der Asien-Europa-Korridor künftig mit einer durchschnittlichen Transportzeit von unter zehn Tagen bewältigt werden. Überdies sollen digitalisierte Dokumentensysteme, wie etwa eine papierlose Zollabwicklung, entwickelt und etabliert werden. Konkret heißt das, dass die für den Transport notwendigen Frachtdokumente digitalisiert und die Zollabwicklung papierlos stattfinden wird.
Große Visionen mit starken Partnern
Durch eine wesentliche Verkürzung der Transportzeit zwischen China und Europa gegenüber der Seefracht um bis zu 20 Tage soll unter anderem die nördliche Route der Seidenstraße leistungsfähig gemacht werden. Umso wichtiger ist es, die bereits seit vielen Jahren bestehende enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Bahngesellschaften weiter zu vertiefen. Anfang Juli fand dazu das erste RZD-ÖBB High Level Meeting in der ÖBB-Unternehmenszentrale in Wien Hauptbahnhof statt. Das Breitspurprojekt sowie gemeinsame Projekte im Bereich Güterverkehr und Logistik standen auf der Agenda. Sowohl ÖBB-CEO Andreas Matthä als auch Oleg Belozerov, CEO der Russischen Eisenbahnen, sind zuversichtlich, die Pläne und Projekte zu realisieren. Zum nächsten High Level Council 2019 wurde die ÖBB-Delegation von ihren Partnern der RZD bereits nach Russland eingeladen – wir freuen uns!