Volle Power für die Logistik

06. 03. 2025

Die Welt der Logistik ist voller Chancen – darin sind sich Margot, Clémentine und Lucia, drei langjährige Expertinnen in der Rail Cargo Group (RCG), einig. Sie alle haben sich ihren Weg gebahnt, Herausforderungen gemeistert und dabei nie ihre Begeisterung für den Schienengüterverkehr verloren. Unsere Autorin hat drei inspirierende Frauen getroffen – geplaudert wurde über Karrierewege, die Faszination Bahn und die Kunst, immer eine Lösung zu finden.

Margot Mohr ist seit 18 Jahren in der Logistik. Ihr Einstieg war eher untypisch – aus der Justiz kommend wechselte sie in die Disposition und entdeckte dort ihre Leidenschaft für die Branche. "Ich habe schnell gemerkt, dass es in der Logistik nicht nur um Transporte geht, sondern um clevere Lösungen, um Dinge effizienter zu machen – das hat mich von Anfang an begeistert." Schnell entwickelte sie sich weiter, erst im Vertrieb, dann in der operativen Steuerung. Seit kurzem ist sie in der ÖBB-Produktion für die Produktion internationaler Ganzzüge zuständig.

Clémentine Renault, gebürtig aus Frankreich, begann vor neun Jahren bei der RCG. Nach ein paar Jahren bei einer Lkw-Spedition macht sie in der RCG erste Erfahrungen in der Disposition und im Vertrieb und wechselte schließlich ins Service Design, wo sie heute ein Team leitet und innovative Logistiklösungen mitentwickelt. Besonders fasziniert sie das Tempo ihrer Arbeit: „Logistik ist ein Bereich, in dem man schnell sein muss. Es gibt einen gewissen Adrenalinkick, wenn es darum geht, Lösungen zu finden. Ich liebe es, mich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen.“

Lucia Mirica kommt ursprünglich aus Rumänien und arbeitet seit zehn Jahren für die RCG. Ihre Karriere begann in der Disposition, bevor sie in die Transportkoordination wechselte. Heute ist sie für die Organisation von TransFER Verbindungen zwischen Rumänien und anderen europäischen Ländern verantwortlich. Ihr Job erfordert höchste Präzision, denn sie sorgt dafür, dass Einzelwagen optimal gebündelt transportiert werden. Besonders spannend findet sie die Abstimmung mit internationalen Partnern und die Herausforderung, verschiedene Verkehrsträger nahtlos zu verknüpfen. "Unsere Aufgabe ist es, alles möglichst effizient zu gestalten und dabei flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren."

Aber was macht Bahn eigentlich so spannend?

"Die Komplexität!", sind sich alle drei einig. "Es ist nie nur Bahn. Es sind Lkw-Vorläufe, Terminals, internationale Abstimmungen." Margot bringt es auf den Punkt: "Ein Lkw kann einfach blinken und ausweichen. Ein Zug nicht. Das macht unsere Arbeit anspruchsvoller, aber auch spannender." Clémentine ergänzt: "Es ist Technik, Strategie und Teamarbeit. Bahn verbindet Menschen und Märkte – und das europaweit." Dieser Meinung ist auch Lucia: "Es geht um viel mehr als nur den Transport. Wir sorgen dafür, dass alles reibungslos funktioniert, egal ob in Österreich, Rumänien oder Italien. Die Abläufe müssen sitzen – und genau das macht es so faszinierend."

Braucht man ein Logistikstudium für eine Karriere in der Bahnlogistik?

Die Antwort der drei ist eindeutig: Nein. "Natürlich kann ein Studium helfen, aber es ist kein Muss", sagt Margot, die als Quereinsteigerin ohne Logistikstudium auf eine lange Karriere zurückblicken kann. "Die Bahnbranche ist so vielfältig, dass man vieles direkt im Job lernt." Clémentine hat in Frankreich tatsächlich Logistik studiert, aber auch sie betont: "Am meisten habe ich in der Praxis gelernt. Wichtiger als ein bestimmter Abschluss sind Neugier, Lernbereitschaft und die Fähigkeit, sich in komplexe Abläufe hineinzudenken." Auch Lucia kommt eigentlich aus einer ganz anderen Ecke: „Ich habe Rechtswissenschaften studiert, aber ich habe eigentlich sofort nach dem Studium bei einer Speditionsfirma in Rumänien begonnen. In der Logistik ist vieles ‚Learning by Doing‘ und das macht es leichter zugänglich für Interessierte.“

Es hält sich ja das Vorurteil, Logistik sei eine Männerdomäne. Was sagt ihr dazu?

"Das Klischee hält sich hartnäckig, aber es ist eben nur ein Klischee", sagt Clémentine. "Das war vielleicht einmal so, aber es hat sich längst geändert." Margot sieht eine deutliche Entwicklung: "Früher waren Führungspositionen überwiegend von Männern besetzt. Das hat auch die Kultur geprägt. Heute zählt, was man kann – nicht, welches Geschlecht man hat. Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und sich weiterzuentwickeln, kann bei der RCG viel erreichen." Clémentine ergänzt: "Es gibt einfach eine riesige Vielfalt an Berufen. Wir arbeiten mit Techniker:innen, Disponent:innen, Vertriebler:innen – und genau das macht den Schienengüterverkehr so spannend." Lucia fasst es zusammen: "In der Bahnlogistik arbeiten unglaublich viele Frauen, in allen Bereichen. Wir sind nicht die Ausnahme, sondern längst Teil des Ganzen. Wir haben eine starke Unternehmenskultur, die uns als Team wachsen lässt."

Seid ihr auch privat Ferros?

Zu den sogenannten „Ferros“ – umgangssprachlich für „Eisenbahn-Fans“ – bekennen sich auch Margot, Clémentine und Lucia. "Wir lieben die Eisenbahn!", sagt Margot. "Man kann sich dieser Faszination einfach nicht entziehen." Clémentine lacht: "Es beginnt harmlos – und plötzlich erwischt man sich dabei, wie man Zugverbindungen analysiert und sich über neue Waggonmodelle informiert." Für Lucia steht eines fest: "Wer einmal in der Bahnlogistik arbeitet, entwickelt eine besondere Verbindung zur Schiene – und die bleibt."

Tipps für junge Talente?

"Flexibilität, Lernbereitschaft und die Fähigkeit, sich anzupassen", sagt Lucia. "Verhandlungsgeschick und ein gutes Netzwerk sind ebenfalls wichtig." Clémentine rät: "Man muss kreative Lösungen finden. Das System Bahn ist sehr komplex, aber es gibt immer einen Weg." Margot fügt hinzu: "Sich vernetzen, von erfahrenen Kolleg:innen lernen. Mentoring-Programme helfen enorm. Auch das ist ein großer Vorteil in den ÖBB."

Drei Emojis für den Job?

Drei Frauen, drei inspirierende Geschichten – und eine Botschaft: Bahnlogistik ist spannend, vielseitig und bietet jede Menge Möglichkeiten. Abschließend soll es noch einmal kreativ werden, denn Emojis sagen mehr als tausend Worte. Schnell waren sich Margot, Clémentine und Lucia einig, welche drei Emojis ihren Job am besten beschreiben:

🚂 Die Lokomotive – weil Bahn unsere Welt ist.
❤️ Leidenschaft – weil wir für Logistik brennen.
🌍 Die Welt – weil wir international denken und arbeiten.

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