Ungarn: Drehscheibe Richtung West- und Südeuropa

01. 10. 2019

Die gemeinsame Geschichte von Österreich und Ungarn reicht schon weit in die Vergangenheit zurück und verbindet noch immer. Aber nicht nur geschichtlich sind wir miteinander stark verwurzelt, sondern auch im Schienengüterverkehr halten wir diese gemeinsame Vergangenheit aufrecht. Denn neben Österreich zählt auch Ungarn zum Heimmarkt der ÖBB Rail Cargo Group.

Die Hauptstadt Budapest beeindruckt vor allem mit architektonischen Wahrzeichnen, wie dem ungarischen Parlament, dem mittelalterlichen Burgberg oder der klassizistischen Kettenbrücke. Zudem ist Budapest auch noch die größte und einzige Kurstadt Europas, die gleichzeitig auch Hauptstadt ist.

Nicht nur Budapest ist durch die Donau zweigeteilt, auch die ungarische Wirtschaft kann man im Wesentlichen aufteilen. Zum einen gibt es die international agierenden Niederlassungen ausländischer Konzerne und zum anderen agieren kleine und mittlere ungarische Unternehmen, die kaum in die Zulieferkette der internationalen Produzenten eingebunden sind.

Die ungarische Wirtschaft ist deshalb stark exportorientiert und vor allem die Fahrzeugindustrie spielt dabei eine große Rolle. Bedeutende Wirtschaftssektoren sind die Fahrzeugindustrie und die Elektrotechnik. Sehr gut kann sich die ungarische Pharmaindustrie durch Expansion nach Osteuropa und Zentralasien positionieren.

Rail Cargo Terminal-BILK

Dem Containerterminal Budapest BILK kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Denn der Terminal ist in Ungarn das Umschlagszentrum für unbegleitete Kombitransporteinheiten und bildet die Drehscheibe für den kombinierten Warentransport Richtung West- und Südosteuropa.

Terminal BILK arbeitet mit modernster Ausrüstung und fortschrittlicher Infrastruktur, um auf Kundenbedürfnisse und den Anforderungen am Markt eingehen zu können. Dank des Containerterminals BILK, das Eigentum von Rail Cargo Terminal-Praha ist, realisieren wir Regelzüge zwischen Ungarn und den Südhäfen Koper und Rijeka, sowie regelmäßige Verkehre nach Ploiesti in Rumänien.

Die Eisenbahn in Ungarn

Das Schienennetz hat eine Gesamtlänge von rund 8.000 km. Die Eisenbahnlinien laufen, wie auch die Autobahnen, sternförmig auf die zentral gelegene Hauptstadt zu.

Betreibergesellschaften sind die staatliche MÁV (Magyar Államvasutak Zrt.) und in Westungarn auch die österreichisch-ungarische GySEV/Raaberbahn. Ungarn besitzt 66% der GySEV, die restlichen 34% liegen in österreichischer Hand.

Im Schienengüterverkehr ist die Rail Cargo Hungaria Marktführer und setzte sich 2018 mit rund 57% gegen die Mitbewerber durch. Über 2.000 Mitarbeiter aufgeteilt auf sechs Gesellschaften beschäftigt die RCG in Ungarn.

Im Jahr 2018 beförderte die RCG insgesamt 32 Mio. Tonnen nach und aus Ungarn. Außerdem legte die RCG rund 6 Mrd. Tonnenkilometer mit den Gütertransporten nach und aus Ungarn zurück.