20 Jahre Lehre in der RCG – Karin Scheiblehner: vom Lehrling zur Betriebsratsvorsitzenden

02. 11. 2020

Im Zuge unseres Jubiläums holen wir diejenigen KollegInnen vor den Vorhang, die die Lehre in der RCG in den letzten 20 Jahren zu der gemacht haben, die sie heute ist – ein gemeinsames Erfolgsprojekt. Abwechselnd geben bestehende und ehemalige Lehrlinge sowie AusbildnerInnen einen Einblick in ihren Alltag, erzählen von ihren Beweggründen für eine Lehre in der RCG und blicken in die nächsten 20 Jahre.

Karin Scheiblehner war 2001 unter den ersten Lehrlingen, die bei der RCG eine Ausbildung zur Speditionskauffrau absolvierten.

Heute vertritt sie als Betriebsratsvorsitzende die Interessen der MitarbeiterInnen. Nach fast 20 Jahren im Unternehmen kennt sie den Betrieb wie ihre Westentasche und blickt begeistert auf Ihre spannende Lehrzeit zurück.

Welche Ausbildung haben Sie in der RCG gemacht?  

Ich war 2001 unter den ersten Lehrlingen im Ausbildungszweig Speditionskauffrau in Oberösterreich. Rückblickend freut es mich ganz besonders, gleich von Anfang an dabei gewesen zu sein.

Was macht eine Lehre bei der RCG besonders?  

Ganz klar die Vielfältigkeit, sie macht unsere Bahn so spannend! Ich habe während der Lehre viele unterschiedliche Abteilungen und Standorte des Unternehmens kennengelernt. Noch dazu waren so viele interessante Kolleginnen und Kollegen um mich. Es war eine unglaublich spannende und vor allem bereichernde Zeit.

Was waren Ihre Beweggründe, Ihre Lehre bei der RCG zu machen?   

Bei mir war es eine Art glückliche Fügung, denn ich habe meine Französisch Nachprüfung in der 6. Klasse nicht geschafft und war daher auf der Suche nach einer Alternative. Von meinem Vater habe ich erfahren, dass ein Lehrling in der RCA kurzfristig abgesprungen ist und ich konnte seinen Platz einnehmen. Mein Lebensweg hat dadurch eine komplett neue Richtung eingeschlagen und ich bin mittlerweile froh, dass ich damals in Französisch nicht gut war.

Wie sah Ihre bisherige Berufslaufbahn bei der RCG aus?  

Nach meiner abgeschlossenen Lehre war ich vier Jahre in der operativen Abwicklung – heute Service Delivery – als Ablöserin im oberösterreichischen Zentralraum tätig. Nachher wechselte ich in den Innendienst des Sales WBPC-Bereiches. Das war auch eine spannende Zeit für mich, wo ich viel über das Unternehmen gelernt habe. Nebenher war ich aber immer als Betriebsrätin für meine Kolleginnen und Kollegen im Einsatz, das hat schon als Jugendvertrauensrätin in der Lehre begonnen. Durch Umstrukturierungen wurde ich stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Bereichs Ost-Mitte in Oberösterreich. 2015 erkrankte mein Vorsitzender leider schwer und ich übernahm viele seiner Aufgaben fast über Nacht und folgte im dann 2016 nach. Für mich war das der endgültige Wechsel in die Belegschaftsvertretung und in weiterer Folge der Schritt nach Wien. Heute bin ich Stellvertreterin des Zentralbetriebsratsvorsitzenden der RCA und Mitglied des Aufsichtsrates. Eine große Aufgabe, da ich auch die erste Frau in einem ÖBB Aufsichtsrat war.

Welchen Ratschlag würden Sie LehranfängerInnen bei der RCG geben?   

Mit Motivation, Fleiß und Herzblut kann man viel aus seiner Lehrzeit machen. Wichtig ist es, offen zu sein und Angebote anzunehmen, denn das bereichert auf so vielen Ebenen und garantiert eine spannende Zeit.

Was meinen Sie, wie sieht die Lehre bei der RCG in 20 Jahren aus?  

Ich hoffe, sie entwickelt sich weiter so erfolgreich wie in den letzten 20 Jahren. Wir leben momentan in herausfordernden Zeiten und müssen uns mit Themen wie Digitalisierung auch in der Lehre intensiv auseinandersetzen. Hier braucht es einen guten Mix zwischen digitalen Einheiten und der Anwesenheit vor Ort bzw. im Betrieb. Die richtige Balance zwischen Praxis und Theorie ist wichtig, damit der persönliche Zugang nicht verloren geht.

Beschreiben Sie die Lehre bei der RCG in einem Satz!

Als Lehrling bei der RCG steht dir die Welt der Eisenbahn offen und wartet darauf, entdeckt und mit viel Engagement weiterentwickelt zu werden.