Arge Baustahl auf Schiene: Back to the roots

23. 11. 2022

Bewehrungsstahl für Beton bzw. Stahlbeton ist das Spezialgebiet der Arge Baustahl Eisen Blasy-Neptun GmbH, die 1949 als erste Eisenbiegerei Österreichs ihre Erfolgsgeschichte startete. Nach einer kurzen Pause setzt das Unternehmen für seine Transporte nun wieder auf die Schiene und spart der Umwelt dadurch jährlich rund 400 Tonnen CO2 pro Jahr.

Warum der Transport auf der Schiene für die Produkte der Arge Baustahl die beste Lösung ist und welche Maßnahmen das Unternehmen setzt, um die Verlagerung auf die Schiene voranzutreiben, erzählt Geschäftsführer Clemens Schirmer. 

Geschäftsführer Clemens Schirmer (links) und RCG-Vorstand Gottfried Eymer

In welchem Bereich sind Sie tätig? Welche Produkte transportieren Sie mit der Bahn?  

Wir sind im Baugewerbe und Handel mit Betonstahl tätig, wir transportieren also ausschließlich Betonstahl via Schiene. Stahlbeton ist heute aus dem Bau nicht mehr wegzudenken. Stahl weist eine hohe Zugfestigkeit auf, und Beton eine hohe Druckfestigkeit. Der entscheidende Gedanke beim Baustoff Stahlbeton ist es also, auf Zug beanspruchte Stellen eines Bauteils mit Stahl zu verstärken, also zu bewehren, und in den übrigen Bereichen die Druckfestigkeit des Betons auszunutzen. Derzeit kommen wir auf eine Produktionsmenge von 20.000 Tonnen pro Jahr auf der Schiene. Seit Beginn der Umladungsverkehre in Innsbruck 2018 bis Mai 2022 wurden etwas mehr als 80.000 Tonnen mit der Bahn transportiert. Allein im Jahr 2021 sparten wir dadurch knapp 430 Tonnen CO2 ein.

1949 begann ja alles mit einer Eisenbiegerei. Wo stehen Sie heute?

Zu Beginn unserer Geschäftstätigkeit im Jahr 1949 haben wir alle 2 Wochen einen halben Wagon Stahl transportiert, und zwar ausschließlich mit der Bahn. Ab da sind wir kontinuierlich gewachsen, hatten aber eine Zeit lang nur mehr Lkw-Transporte, 2018 haben wir dann wieder zur Bahn zurückgefunden. Heute brauchen wir an Spitzentagen bis zu 15 Wagons an unseren 3 verschiedenen Standorten. 

2018 haben Sie in Innsbruck in eine Anschlussbahn investiert, um Ihre Transporte auf die Schiene zu verlagern. Welche Vorteile bringt der Transport per Bahn für Ihr Unternehmen?

Bestimmte Lieferanten sind dadurch preislich interessanter geworden, die Auswahl an Lieferanten hat sich also für uns vergrößert. Die Entladung bietet für uns mehr Flexibilität unter der Arbeitszeit. Und nicht zuletzt schulden wir es der Umwelt und unseren Kindern, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren – dabei ist die Bahn unerlässlich. Wir sparen schon heute dank der Bahn 800-900 Lkw-Fahrten pro Jahr ein. Indem wir Bahntransporte auf weitere Biegerei-Standorte ausweiten, wollen wir diese Zahl noch weiter steigern. 

Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit der RCG beschreiben?

Sehr einfach und unkompliziert, die RCG hat unsere Erwartungen weit übertroffen.

Was braucht es, um mehr Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern?

Nicht viel, jedes Unternehmen muss die Vorteile für sich entdecken. Unsererseits gibt es jedenfalls laufend neue Ideen und Projekte, um zusätzliche Mengen auf die Schiene zu verlagern. Erst 2021 wurde mit Bahnanlieferungen über das allgemeine Ladegleis Frastanz zum Firmenstandort Frastanz begonnen. Umgeschlagen wird dort Betonstahl in Ringen. 2022 haben wir dann zusammen mit einem Partnerterminal in Feldkirch begonnen, ein Logistikkonzept für den Firmenstandort Frastanz auszuarbeiten. Ziel ist es, die Lieferungen von weiteren Produkten wie Baustahlmatten und Betonstahl in Stäben ebenfalls auf die Bahn zu verlagern. Erste Probesendungen wurden auch schon durchgeführt. 2022 wurde mit Bahnanlieferungen über den Regional Terminal Stams begonnen, um den Firmenstandort in Ötztal-Bahnhof zu beliefern. 

Neben dem klimafreundlichen Transport per Bahn, was macht Ihr Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit?

Wir nutzen eine Photovoltaikanlage, um uns mit Energie zu versorgen und heizen umweltfreundlich mit einer Wärmepumpe.