Eisernes Tor / Iron Gate

Serbien: Wo Donau und Sava zusammenfließen

22. 06. 2021

Von Kriegen geprägt und Narben gezeichnet erholte sich die serbische Wirtschaft seit dem Jahr 2000. Die erfreulich gute Entwicklung der serbischen Wirtschaft in den letzten Jahren wurde durch die Pandemie abrupt beendet. Mit einem Rückgang von 1,1 % am Ende des Jahres kam Serbien jedoch besser durch die Krise als viele vergleichbare Länder.

Was die wichtigste Eisenbahnverbindung, auf dem Verkehrskorridor X und der Himbeerexport damit zu tun haben, erfährt ihr im nachfolgenden Länderportrait.

Dem Schwarzwald entsprungen fließt die Donau durch Wien, Bratislava, Budapest und passiert auch die serbische Hauptstadt Belgrad. Dort wo Donau und Sava zusammenfließen, steht die imposante Festung Beogradska Tvrđava, das Wahrzeichen der Hauptstadt. Für europäische Länder ist Serbien ein wichtiges Transitland, da mehrere Europäische Verkehrskorridore Serbien durchqueren. Der wichtigste darunter ist der Korridor X, der Mittel- mit Südosteuropa und dem Vorderen Orient verbindet. Der Korridor X ist mit seiner 2528 km langen Eisenbahnstrecke deshalb auch für die ÖBB Rail Cargo eine bedeutende Verbindung.

Das Land in dem die Himbeeren wachsen

Unter den Westbalkan Ländern hat Serbien den höchsten Industrieanteil. Die Automotiv- und entsprechende Zulieferindustrie, sowie Maschinen- und Chemieindustrie zählen zu den stärksten Branchen. Aufgrund der guten Klima- und Bodenverhältnisse, verfügt das Balkanland über eine landwirtschaftliche Fläche von rund fünf Mio. Hektar. Deshalb hat auch die Landwirtschaft einen hohen Stellenwert beim Gesamtexport und nimmt rund ein Fünftel Anteil ein. Himbeeren zählen zu den wichtigsten Obstsorten Serbiens und sind mittlerweile zu einem Markenzeichen geworden. Somit zählt Serbien zu den größten Himbeerexporteuren der Welt.

Der Eisenbahnmarkt in Serbien

Das serbische Schienennetz hat eine Gesamtlänge von ca. 3.800 km. Das Bahnnetz befindet sich grundsätzlich in einem eher schlechteren Zustand als das Straßennetz. Aus diesem Grund wird entlang der Schienen des Transeuropäischen Verkehrskorridor X das Streckennetz erneuert. Die RCG bietet mit der TransFER Verbindung Budapest-Balkans bereits seit Jahren eine Bahnlogistikverbindung zwischen westeuropäischen Wirtschaftszentren und den Ländern in Süd- und Südosteuropa. Die Bahntransporte werden in Einzelwagen, Wagengruppen oder Ganzzügen abgewickelt und regelmäßig nach Bulgarien, Mazedonien, Griechenland und auch Serbien transportiert. Die nationale Eisenbahngesellschaft Železnice Srbije (ŽS) wurde bis 2011 als öffentliches Unternehmen geführt und seither in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Als offizielles Bewerberland der EU muss die serbische Verkehrspolitik einigen Anpassungen unterzogen werden. Die Öffnung des Eisenbahnmarktes ist einer dieser kritischen Punkte, die verbessert werden müssen. Anfang 2018 traten neben der staatlichen ŽS drei weitere Unternehmen in den Eisenbahnmarkt ein, dennoch sind laut EU noch weitere Anstrengungen nötig, um den Markt zu liberalisieren.