Produkt & Service
Rübenkampagne mit starkem Finish
12. 02. 2025
Trotz schwieriger Bedingungen und eines Jahrhunderthochwassers brachte die Rail Cargo Group die Zuckerrübenernte sicher ins Ziel. Ausfälle in Millionenhöhe konnten verhindert werden.
Produkt & Service
12. 02. 2025
Trotz schwieriger Bedingungen und eines Jahrhunderthochwassers brachte die Rail Cargo Group die Zuckerrübenernte sicher ins Ziel. Ausfälle in Millionenhöhe konnten verhindert werden.
Im Herbst dreht sich in Österreich und Ungarn alles um die Zuckerrübe – und das nicht nur auf den Feldern. Das energiereiche Kraftpaket bildet die Grundlage für eine Vielzahl von Zuckerprodukten, vom klassischen Würfelzucker bis hin zu Gelier-, Sirup-, Puder-, oder Rohrzucker. Aber auch wertvolle Nebenprodukte für die Herstellung von Futter- und Düngemittel werden bei der Zuckerproduktion gewonnen: Der Kalkdünger Carbokalk wird im Bio-Landbau eingesetzt, Zuckerrübenmelasseschnitzel sind essenziell für die Herstellung von Kraftfutter und Rübenbruchstücke kommen bei der Biogaserzeugung zum Einsatz.
Bei der Agrana, dem führenden Zuckerunternehmen in Zentral-, Ost- und Südosteuropa, ist die Zuckerrübenernte Anfang Herbst die wichtigste Zeit des Jahres. An den österreichischen Standorten in Tulln und Leopoldsdorf werden täglich gesamt rund 25.000 Tonnen Zuckerrüben verarbeitet. Das zentrale Zuckermagazin befindet sich dabei in Tulln. Hier werden alle in Österreich im Handel erhältlichen Zuckersorten der Marke „Wiener Zucker“ erzeugt, abgepackt, gelagert und schließlich ausgeliefert.
Auch bei der RCG ist die Begeisterung für die gut 20-30 cm lange, ca. 0,8-1,1 kg schwere und mit einem Zuckergehalt von 15-20 % ergiebige Zuckerrübe groß. Zumal der Rübentransport in Österreich und Ungarn zu rund 55 % mit der umweltschonenden Bahn erfolgt und mengenmäßig den größten Agrar-Einzelverkehr bei der Rail Cargo Group darstellt. Für 2024 rechneten die Bauern mit einem hohen Ertrag und guten Voraussetzungen für den Erntebeginn im September. Aber dann kam das Hochwasser und alles änderte sich.
Die heftigen Niederschläge und Überschwemmungen in großen Teilen Ober- und Niederösterreichs zerstörten innerhalb kürzester Zeit wichtige Zuckerrübenflächen. Mit dem Ausfall und der Beschädigung der für den Rübentransport essenziellen Bahnstrecke über das Tullnerfeld bestand zudem die Gefahr, dass große Teile der Ernte nicht rechtzeitig zur Verarbeitung transportiert werden konnten und damit zu verfaulen drohten. Die Folge bei Nichtlieferung: ein bevorstehender Produktionsstillstand des wichtigsten Agrana-Standorts in Tulln mit potenziellen Kosten in Millionenhöhe. Eine Lösung musste her, und zwar schnell.
Nach dem ersten Schock wurde in Rekordzeit eine Ausweichroute für die Rübenverkehre geplant. Der mit Dieselloks abgewickelte Sondertransport über Krems bedeutete zwar einen deutlichen Umweg, ermöglichte aber eine durchgehende Versorgung und sicherte wertvolle Zeit, in der sich die Hochwasser-Situation allmählich entspannen konnte. Fest steht: Ohne das exzellente Teamwork von Agrana, ÖBB Infrastruktur und Rail Cargo Group wäre es zu mehreren 100.000 Tonnen Rübenabfall gekommen.
Die Rübenkampagne startete im September denkbar schlecht. Umso erstaunlicher ist es, dass die Kampagne bis Februar immer mehr Fahrt aufnahm. So wurden allein in Österreich 1,8 Millionen Tonnen an Zuckerrüben transportiert und damit deutlich mehr als 2023 (1,5 Millionen). Auch die ungarische Tochter der RCG blickt auf einen erfolgreichen Zuckerrübentransport zurück. Im Laufe der Kampagne wurden mehr als 150.000 Kilometer zurücklegt und 430.000 Tonnen in Ungarns einzige Zuckerfabrik Magyar Cukor Zrt. transportiert.