Spitzensignal & Schlusslicht

18. 12. 2024

Eine gute Sichtbarkeit ist im Verkehr das A und O – auch bei der Eisenbahn. Dank des Spitzensignals und des Schlusslichts sind Schienenfahrzeuge auch bei Nacht unverkennbar und sicher unterwegs.

Züge fahren auf Schienen, Autos auf Fahrbahnen – klar. Bei Nacht und schlechten Sichtverhältnissen jedoch kann es zu gefährlichen Verwechslungen kommen. Mit der Zunahme des Straßenverkehrs stieg die Unfallhäufigkeit vor allem auf parallel geführten Spuren an, weshalb in den 1960er Jahren die Signallichter eingeführt wurden.

Drei Lichter machen den Anfang...

Zeichnet sich das Auto von vorne betrachtet durch zwei nebeneinanderliegende Lichter aus, leuchtet auf den führenden Trieb- und Steuerwagen oder der Lokomotive noch ein drittes Signal: Es ist wie die Spitze eines Dreiecks mittig über den anderen beiden positioniert. Zusammen bilden sie das sogenannte Spitzensignal, das in fast ganz Europa gleich aussieht. Die elektrischen Signallichter von Schienenfahrzeugen sind im UIC-Kodex 534 (Signale und Signalstützen der Lokomotiven, Triebwagen und Triebzüge) geregelt.

...rote Lichter den Abschluss.

Auch die Rückansicht einer Bahngarnitur ist unverkennbar. Das letzte Fahrzeug einer Zug- oder Nebenfahrt ist mit dem Zugschlusssignal ausgestattet. Laut „Signalbuch“ gibt es zwei Definitionen, wie ein Zugschlusssignal aussehen kann:

  1. Zwei rote Dauerlichter auf einer Querachse in gleicher Höhe über den Puffern angeordnet, oder
  2. zwei rechteckige rückstrahlende Schilder mit weißen Dreiecken seitlich und je ein rotes Dreieck oben und unten auf einer Querachse in gleicher Höhe über den Puffern angeordnet.

Elektrolicht statt Petroleumlampe

Heute erfolgt die Beleuchtung selbstverständlich elektrisch. Kaum vorstellbar, dass das nicht immer so war. In der Eisenbahnfrühzeit und bis etwa 1980 bestand das Zugschlusssignal aus aufsteckbaren Tafeln oder Signallaternen, sogenannten Oberwagenlaternen. Diese wurden an seitlichen Signalstützen am letzten Wagen so aufgesetzt, dass sie nach vorn und hinten sichtbar waren. Auf diese Weise konnte die Vollständigkeit der Züge auch von der Lokomotive oder vom hochgelegenen Zugführerarbeitsplatz im Gepäckwagen festgestellt werden. Betrieben wurden die Lampen mit Petroleum.