Ukraine-Verkehre – Seite an Seite mit Agrosem

09. 08. 2023

In schwierigen Zeiten zusammenhalten und gemeinsam neue Lösungen finden: Mit dieser Intention legten die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) und der ukrainische Vertriebshändler Agrosem im Jahr 2022 den Grundstein für eine erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Als im Februar 2022 der Ukraine-Krieg ausbrach, blockierte die russische Seite die strategisch wichtigen Schwarzmeerhäfen. Die Folge: 20 Millionen Tonnen Getreide, die normalerweise über den Seeweg exportiert werden, hingen plötzlich in der Ukraine fest – ein großes Problem für die Wirtschaft und die globale Versorgungssicherheit mit Getreide. Die RCG hat aus diesem Grund begonnen, die Getreide-Transporte aus der Ukraine um mehr als das Zehnfache zu verstärken.

Auch Agrosem setzte dabei auf die Zusammenarbeit mit der RCG. Das Unternehmen ist einer der führenden Vertriebshändler auf dem ukrainischen Agrarmarkt und bietet internationale Saatgutmarken, Düngemittel, Landmaschinen und Pflanzenschutzmittel für Landwirt:innen an. Denys Mararenko, Head of International Grain Trading Department bei Agrosem, im Gespräch:

Denys Mararenko, Head of International Grain Trading Department bei Agrosem

Vor welchen Herausforderungen standen Sie bei Ausbruch des Ukraine-Krieges?

Die Landwirt:innen konnten ihr Getreide nicht verkaufen, weil der Hauptengpass in der Logistik lag. Trotz der Herausforderungen, die der Krieg und die Blockade der ukrainischen Häfen mit sich brachten, haben wir die Verantwortung übernommen, unsere Kunden zu unterstützen und ihr Getreide zu exportieren.

Wie haben Agrosem und die RCG diese Herausforderungen gemeinsam gemeistert?

Die RCG hat uns logistisch unterstützt und Ganzzüge für den Export des ukrainischen Getreides zur Verfügung gestellt. Sie war eines der wenigen europäischen Unternehmen, die trotz der Kriegsrisiken ihre Schienenfahrzeuge in die Ukraine einfahren ließen.

Was wurde gemeinsam erreicht?

Gemeinsam haben wir Züge mit ukrainischem Getreide an verschiedene Bestimmungsorte wie Ungarn, Kroatien, Italien, Österreich und den Hafen von Polen geschickt. Derzeit sind wir dabei, Sendungen nach Deutschland zu planen.

Wie sieht die Zusammenarbeit heute aus?

Wir führen eine enge Arbeitsbeziehung, arbeiten gemeinsam an Transportplänen und erkunden neue Wege. Unsere Partnerschaft hat sich im vergangenen Jahr gefestigt, da wir gegenseitig ein hohes Maß an Vertrauen entwickelt haben. Diese Partnerschaft wollen wir noch weiter ausbauen.

Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit der RCG im Allgemeinen beschreiben?

Nach unserer Erfahrung ist die RCG ein vertrauenswürdiger und flexibler Partner, der bestrebt ist, die Bedürfnisse des Kunden zu erfüllen, indem er verschiedene Möglichkeiten auslotet. Die Zusammenarbeit hat uns ermöglicht, neue Wege zu beschreiten, aus Fehlern zu lernen und gemeinsam Verbesserungen vorzunehmen. Wir sind zuversichtlich, dass wir auf eine lange und erfolgreiche Partnerschaft zurückblicken können.