Unter Strom: der Pantograph

22. 02. 2023

Die Bahn wird elektrisch betrieben. Doch wie gelangt der Strom aus dem Netz zu den Triebfahrzeugen? Über den Pantographen, den wir euch hier vorstellen.

Damit der Zug in Fahrt kommt, braucht er Strom. Den holt er sich aus den Fahrleitungen, die über den Gleistrassen gespannt sind. Der Stromabnehmer, auch Pantograph genannt, ist dabei das verbindende Glied: Diese bügelförmige Vorrichtung, die am Dach der Züge angebracht ist, führt den Strom aus der Oberleitung entlang der stromführenden Leiter entlang der Fahrbahn zu den elektrisch betriebenen Anlagen des Fahrzeugs. Der Stromkreis wird über die Fahrschienen als Rückleiter wieder geschlossen.

Hochspannung garantiert

Der Pantograph ist ein einfaches, aber leistungsfähiges Konstrukt: Er besteht meist aus vier Leisten, die gelenkig miteinander verbunden sind. Die durch eine Feder gespannten Scheren drücken den Bügel mit gleichmäßiger Kraft gegen die Fahrleitung. Diese Flexibilität hat den Vorteil, dass sie Unebenheiten, die durch den Fahrweg oder den Fahrdraht entstehen, ausgleichen kann. Für den reibungslosen Betrieb ist es unerlässlich, dass der Kontakt zwischen Bügel und Fahrdraht nicht unterbrochen wird, da sonst Funken entstehen. Diese sogenannten Bügelfeuer können das Fahrzeug beschädigen. Als Verschleißteil muss ansonsten nur die Schleifleiste regelmäßig ausgetauscht werden: So heißt das Bauelement des Stromabnehmers, das direkt mit dem Fahrdraht in Kontakt ist.

100 % Grüner Bahnstrom aus erneuerbaren Ressourcen

Der Bahnstrom der ÖBB stammt in Österreich, Deutschland und Tschechien übrigens zu 100 % aus erneuerbaren Quellen: In Österreich betreibt die ÖBB Infrastruktur sieben eigene Wasserkraftwerke und das weltweit erste Solarkraftwerk für Bahnstrom. Bevor er in die Oberleitungen der ÖBB und via Pantograph zu unseren Zügen fließen kann, wird der Strom über Bahnstromleitungen verteilt und in Unterwerken in die Fahrleitungsspannung umgewandelt.