Was ist das Besondere am MOBILER?
Christopher: Der MOBILER ist eigentlich die dezentrale Ergänzung zu unseren Terminals und erlaubt uns auch in den Regionen auf der „grünen Wiese“ umzuschlagen, denn unsere Kunden haben oft keine Gleisanschlüsse. Für den Umschlag werden keine weiteren Einrichtungen wie Stapler oder Kräne benötigt, sondern nur der Lkw-Fahrer, der den Umschlag per Fernbedienung in sieben Minuten machen kann. Aber die eigentliche Intelligenz beim MOBILER steckt im Behältnis, nicht im Wagon, denn dieser kann auf unterschiedlichste Arten von Gütern und Abfall abgestimmt werden und erfüllt somit perfekt unsere Anforderungen. Wir bauen unsere Behälter so, wie der Kunde sie braucht.
Thomas: Unser Ziel ist, dass wir, so wie der Lkw, keine Leerfahrten produzieren und Synergien finden. Das ist jetzt in Kombination mit Abfall nicht immer leicht. Zum Beispiel transportieren wir Abfälle in die eine Richtung und Baustoffe in die andere.
Was für Arten von Abfällen transportiert ihr und mit welchen Industrien habt ihr da zu tun?
Christopher: Wir decken ein breites Spektrum ab und transportieren sowohl nicht aufbereiteten Müll, zum Beispiel Sperrmüll und Salzschlacken als auch aufbereiteten Müll, zum Beispiel Ersatzbrennstoffe für die Zementindustrie. Je nach Abfallart gibt es unterschiedliches zu beachten. Salzschlacken beispielsweise sind ein Abfallprodukt aus der Aluminiumproduktion. Da Salz und salzhaltige Produkte sich nicht besonders gut mit Stahl vertragen, statten wir unsere Container mit einer speziellen Innenbeschichtung aus, die ursprünglich von Offshore Anlagen, wie sie im Meer stehen, stammt. Dadurch sind die Container langlebiger.
Aber unsere größten Key Accounts sind Kunden bei denen es um die thermische Verwertung von Abfall geht. Zum Beispiel EVN, Linz AG und Wien Energie. Aus dem Abfall wird also Strom, Fernwärme und Heizwärme gewonnen.
Thomas: Müll ist ein riesiger Energielieferant. Das braucht die Wirtschaft. Und das braucht vor allem die Zementindustrie, weil die in ihren Öfen viel Temperatur brauchen. Darum ist die Zementindustrie auch ein sehr großer Abnehmer von aufbereitetem Müll. Der Müll wird durch Sieben und Sortieranlagen zerkleinert und Teile herausgenommen, die anders verwertet werden können, beispielsweise in thermischen Anlagen. Das sind die beiden Möglichkeiten: entweder wird der Müll thermisch verwertet, oder aufbereitet bzw. recycelt.
Gibt es Hauptrouten, die besonders wichtig sind oder sich zukünftig abzeichnen?
Christopher: Das klassische Routendenken haben wir nicht, aber gewisse Strecken ergeben sich aus der Grundsystematik. Zum Beispiel wird Abfall von Italien Richtung Österreich, Deutschland und Schweden für die thermische Verwertung in Skandinavien transportiert. In Österreich verläuft die Hauptroute eigentlich von Westen nach Osten und Süden nach Norden. Für die Linz AG zum Beispiel transportieren wir Siedlungsabfälle von Tirol nach Oberösterreich.