Der Mittelkorridor: Alternativroute mit Potenzial

08. 08. 2024

Der Güterverkehr von China und Europa rollt künftig über die goldene Mitte – den Mittelkorridor. Warum die Route über den Kaukasus und das Kaspische Meer derzeit floriert und wie die RCG die Chancen für sich nutzt, erklären wir euch hier.

Er verbindet China mit Zentraleuropa und bietet eine Alternative zum Transportweg über Russland: Der Mittelkorridor als Teil der Transkaspischen Internationalen Transportroute (TITR) verläuft von China nach Kasachstan, über das Kaspische Meer nach Aserbaidschan und Georgien, über das Schwarze Meer nach Rumänien und bis nach Mittel- und Südosteuropa. Er gewinnt seit Beginn der Sanktionen gegen Russland an Bedeutung und läuft dem bis dato meistgenutzten Nordkorridor zunehmend den Rang ab. Auch die Transportvolumina der RCG auf dem Mittelkorridor haben kontinuierlich zugenommen. 

Kasachstan in Schlüsselposition

Aufgrund seiner geografischen Lage profitiert insbesondere Kasachstan von den Umwälzungen auf der neuen Seidenstraße. Noch ist die Nutzung des Mittelkorridors vergleichsweise teuer, die Kapazitäten sind beschränkt und es fehlt ein effizientes Gesamtmanagement der Route. Doch die hohe Nachfrage und das internationale Interesse lässt das Land hohe Summen in den Ausbau der Infrastruktur investieren. 

Khorgos: Herzstück der neuen Seidenstraße

Auch dem Terminal Khorgos an der Grenze zwischen Kasachstan und China kommt eine zentrale Rolle zu. Es handelt sich um den weltweit größten Landhafen, einem Umschlagplatz der Superlative. Nur 100 Kilometer trennen ihn von jenem Punkt der Welt, der am weitesten von jedem Meer entfernt liegt. Er ist Knotenpunkt für den Warenverkehr in 18 Länder. Täglich überqueren dort mehr als 2.000 Container die Grenze zwischen China und Kasachstan – darunter 80 Prozent aller Container, die Waren von China nach Europa transportieren.

RCG gestaltet mit

Das Potenzial auf der neuen Route ist riesig: Laut einer aktuellen Studie der Weltbank könnte sich der Güterverkehr auf dieser Strecke auf bis zu 11 Millionen Tonnen verdreifachen. Die RCG sichert sich schon jetzt eine starke Präsenz auf der prosperierenden Route und arbeitet verstärkt mit Vertreter:innen kasachischer Eisenbahnverkehrsunternehmen an Verkehrskooperationen auf dem Mittelkorridor. Auch mit KTZ Express, dem Betreiber des Khorgos-Terminals und Kedentransservice, dem größten Betreiber von Logistikterminals in Kasachstan, sind wir im intensiven Austausch. Damit steht einer Erweiterung des TransNET entlang des Mittelkorridors nichts mehr im Wege.