Nachtschicht

25. 08. 2021

Dann, wenn die Menschen schlafen, bringen wir Zug um Zug Güter auf Schiene und von A nach B. Dann wenn es Nacht, rundherum still und ganz leise wird, ist im Güterverkehr einiges los.

Die ÖBB Rail Cargo Group ist 365 Tage im Jahr in Einsatz, bei uns wird rund um die Uhr gearbeitet – auch nachts und auch an Feiertagen.

Denn die meisten Güterzüge werden nachts gefahren... 

Da ist das Aufkommen von Personenzügen wesentlich geringer und somit sind mehr freie Trassen für den Güterverkehr verfügbar. Untertags sind die Trassen größtenteils durch den dicht gedrängten Personenverkehr reserviert und den Personenzügen wird Vorrang vor Güterzügen eingeräumt. Aber nachts ist die Zeit des Güterverkehrs. Und da ist einiges los – ob bei unseren Maritimen, Kontinentalen und Konventionellen TransFER-Verbindungen, an Terminals der Rollenden Landstraße, Grenzbahnhöfen, Verladestelle oder Hafen-Terminals.

Was sich im Güterverkehr nachts abspielt

Güterwaggons werden an Verschubknoten zu Zügen gebildet bevor eine abschließende Bremsprobe erfolgt und der Zug abfahrbereit gemacht wird. Güterwaggons aus dem Einzelwagenverkehr treffen an Zugbildungsstellen zusammen, werden neu formatiert, zusammengestellt und abgewickelt, bevor sie sich auf die Reise machen. Es ist Schichtwechsel, MitarbeiterInnen treten ihren Dienst an während andere ihre Nachtschicht beenden. Züge passieren Landesgrenzen, warten Streckensperren ab, legen kilometerlange Strecken zurück, bis sie schließlich ihre Ziele erreichen.

Aber sieh selbst, was sich auszugsweise in einer Nachtschicht bei uns abspielt:

18:00 Uhr

Nach Abwarten einer Streckensperre in Kroatien macht sich unser Getreidezug weiter von Križevci, Kroatien, nach Dobova, Slowenien.

19:00 Uhr

Unser TransFER Linz–Antwerp erreicht die belgische mittelalterliche Hafenstadt Antwerpen, wo die Weiterverteilung der Güterwagen erfolgt.

20:19 Uhr

Ein mit Koks beladener Zug aus Polen erreicht den Grenzbahnhof Breclav – sein Ziel ist Leoben Donawitz.

22:00 Uhr

Unser Getreidezug erreicht mit 4 Stunden Fahrzeit sein Ziel in Dobova, einem Ort im Südosten Sloweniens, nahe der kroatischen Grenze.

23:53 Uhr

Unser Zug mit Leerwagen erreicht den Grenzbahnhof Brenner. Nach dem Lokführerwechsel geht es weiter über München Milbertshofen nach Regensburg in ein Auto-Werk.

00:37 Uhr

Unser mit Autos beladene Zug macht sich aus Regensburg auf den Weg ins wunderschöne Italien nach Verona.

00:46 Uhr

Unser Zug mit kombinierten Ladungseinheiten vom Hafen Koper erreicht Bratislava, die Stadt an der Donau und damit sein Ziel.

00:48 Uhr

Ein Zug der Rollenden Landstraße startet am Terminal in Wörgl und macht sich auf seine Reise nach Trento, Italien.

01:35 Uhr

Unser Zug mit kombinierten Ladungseinheiten vom italienischen Hafen Triest erreicht den Grenzbahnhof Tarvisio Boscoverde. Sein Ziel: Terminal Wels.

02:29 Uhr

Ein Zug der Rollenden Landstraße erreicht den Grenzbahnhof Brenner. Nach einem Lokführerwechsel und einer wagentechnischen Untersuchung macht er sich weiter auf seiner Reise nach Wörgl, seinem Zielterminal.

04:05 Uhr

Unser Zug mit kombinierten Ladungseinheiten – gestartet im Terminal Wels – erreicht den Grenzbahnhof Tarvisio Boscoverde. Nach einem Lokführerwechsel setzt er um 04:53 seine Fahrt zur italienischen Hafenstadt Triest fort.

05:07 Uhr

Unser TransFER Linz–Antwerp, der am Vortag um 07:02 Uhr in Antwerpen gestartet ist, erreicht sein Ziel Linz.

Aber auch am Morgen und untertags geht´s bei uns weiter, bis sich das Rad zur nächsten Nachtschicht dreht. Die Rail Cargo Group schläft nie.