Interkontinentaler Güter­verkehr auf der Schiene

12. 11. 2019

Gastautor: Niki Schmölz, Autor, Student und Eisenbahn-Blogger im RCG-Talk.

Viele umweltbewusste Unternehmen entscheiden sich schon beim Transport ihrer Waren für den Verkehrsträger Schiene. Darunter fallen zum Beispiel Produzenten von Getränken oder Pflege- und Kosmetikprodukten.

Niki Schmölz ist Autor, Student und Partner der tetraversity media GmbH.
Der junge Eisenbahnspezialist hat seinen Blog zu einer der führenden Medienplattformen rund um die Zukunft der Bahn in Österreich und Europa entwickelt. Durch seine Ideen, Analysen und Kommentare sowie viele spannende Interviews entsteht ein breiter Dialog rund um die Zukunft des Verkehrsträgers Schiene. Nikis neueste Beiträge findet man laufend auf www.eisenbahn.blog

Interkontinentaler umwelfreundlicher Transport

von Niki Schmölz

 

Mit der Investition von vielen Millionen Euro in Gleisanschlüsse und zum Teil in eigenes Wagenmaterial spart die Wirtschaft mehrere tausend LKW-Fahrten jährlich und gleichzeitig auch tausende Tonnen CO2 ein.

Die Bahn war schon immer ein starker Partner für die Wirtschaft und wird für Unternehmen sowie Konzerne immer attraktiver. Für eine Verkehrswende und Klimaschutz eine notwenige Entwicklung! So zum Beispiel Großkonzerne wie Magna oder voestalpine, aber auch die Bauwirtschaft vertraut auf die Schiene.

Auch im interkontinentalen Transport spielt die Bahn zwischen Europa und Asien eine immer größer werdende Rolle. China hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem globalen Exporteur entwickelt.

Vor allem auch nach Europa werden verschiedenste Waren transportiert.

Es ist eine tolle Entwicklung, dass im Zuge der neuen Seidenstraße und des weiteren Wirtschaftswachstums hier die Bahn große Kapazitäten übernimmt und somit den transkontinentalen Verkehr, sprich globale Warenströme, ökologisiert werden.

Großes Potenzial, das man auch nutzen muss!

Für mich persönlich spielt die Bahn im Verkehrssystem der Zukunft eine fundamentale Rolle. Einerseits ist es wichtig, dass wir im Hinblick auf den Klimawandel im Verkehrs- und Transportbereich CO2-Emissionen einsparen, um für zukünftige Generationen eine lebenswerte Umwelt hinterlassen zu können.

Andererseits geht es auch um mehr Effizienz, denn durch Wirtschafts- und Verkehrswachstum kommt es immer mehr zur ineffizienten Nutzung von Infrastrukturen, nämlich zu Stau und somit auch mehr Emissionen. Aber Wirtschaft und Gesellschaft sollen und werden nicht stehen bleiben! Deshalb müssen wir ökologisieren und die Straße massiv entlasten. Auch aus Unternehmer-Perspektive wird die Bahn immer interessanter. Denn im Transport geht es immer um Zuverlässigkeit, Kosteneffizienz und Sicherheit für die Waren. Trotzdem sind noch einige Rahmenbedingungen für den Schienengüterverkehr bzw. die Bahn im Allgemeinen zu bewältigen.

So zum Beispiel die Wettbewerbsbedingungen zur Straße: Hier wird die Bahn nämlich, trotz größerer Sicherheit und umweltfreundlicherem Transport, klar benachteiligt.

Besteuerung von emissionsfreiem Bahnstrom und viele organisatorische Hürden stehen einem Dieselprivileg, Steuerbefreiung von Kerosin und keiner flächendeckenden LKW-Maut gegenüber.

Aber auch Kapazitäten und Fahrzeitverkürzungen sind wichtige Pfeiler im Wettbewerb zu anderen Verkehrsträgern. Kürzere Fahrzeiten, höhere Geschwindigkeiten, mehr Züge, keine Tonnagenbeschränkungen und keine zusätzlich notwendigen Schubloks senken die Kosten, verkürzen den Transport und sparen Energie. Die neue Südstrecke mit Koralm- und Semmeringtunnel schafft genau diese Benefits für Güterverkehre in und durch Österreich.

Investitionen in die Schieneninfrastruktur sind Investitionen in Klimaschutz - Arbeiten wir jetzt gemeinsam für eine starke Schiene und eine nachhaltige Zukunft Bahn!