Brennerpass – niedrigster Gebirgsübergang im östlichen Alpenhauptkamm
Der Brennerkorridor ist eine sehr wichtige Verbindung für den Schienengüterverkehr. Wegen seiner Transitproblematik sorgt der Alpenübergang seit Jahren für politischen Dauerstreit – nicht nur in Österreich. Erboste Wortmeldungen gab es viele, von Italiens Politiker:innen bis zum bayrischen Verkehrsministerium. Das Problem: Was die alpenquerenden Korridore angeht, so ist der Brenner nach wie vor der mit Abstand am stärksten belastete Übergang. Im Jahr 2019 etwa betrug das Frachtvolumen am Brenner 53,8 Millionen Tonnen. Davon entfielen allein 39,9 Millionen Tonnen auf die Straße*. Übertragen auf das Leben der Bewohner:innen heißt das konkret: Lärm, Staus, Fahrverbote und schlechte Luft. In diversen Medienberichten ist sogar von „Transit-Terror“ die Rede. Wenn man noch dazu bedenkt, dass in Europa der Güterverkehr auf der Straße bis 2030 um 30 Prozent zunehmen soll, dann ist es höchste Zeit zu handeln.
Transit-Entlastung: Rollende Landstraße (ROLA)
Wir, die ÖBB Rail Cargo Group, sind stolz darauf, schon seit Jahren in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und dem Land Tirol eine Entlastung des Transitverkehrs am Brenner anbieten zu können. Mithilfe der Rollenden Landstraße können ganze LKW Teilstrecken ihrer Route mit der Bahn zurücklegen, während die LKW-Lenker:innen im eigenen Begleitwagen bequem einen Kaffee trinken können. Allein im Jahr 2020 wurden so 147.340 LKW auf der Schiene transportiert und die lokale Bevölkerung vom Straßenverkehr entlastet. Vom Terminal in Wörgl aus betreibt die Rail Cargo Group, als ÖBB-Güterverkehrstochter, neben der Relation zum Brenner auch die grenzüberschreitende Verbindung zwischen Wörgl und Trient (Trento). Ergänzt werden die Verbindungen der Brennerachse mit einem weiteren Angebot zwischen Wels und Maribor.
Zusätzlich zur dringend benötigten Entlastung des transitgeplagten Bundeslandes Tirol gibt es aber noch zahlreiche weitere Vorteile: Die ROLA kann so gut wie jeden LKW transportieren, ist sicher, leise, spart Kosten (wie etwa Maut oder Treibstoff) und ermöglicht ein Transitieren durch Tirol auch während Fahrverboten auf der Straße.