DAC4EU Demonstratorzug in Österreich

10. 02. 2022

Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) gilt als Meilenstein in der Prozessoptimierung und Digitalisierung und soll maßgeblich zur Transformation des Schienengüterverkehrs beitragen. Im Februar 2022 werden die Prototypen der DAK erstmals in Österreich getestet.

Sie soll den Schienengüterverkehr revolutionieren, ihn schneller, effizienter sowie sicherer machen und spielt eine große Rolle, wenn es um das Erreichen von Klimazielen geht. Die Rede ist von der Digitalen Automatischen Kupplung – kurz DAK. Bis 2030 soll diese schrittweise in Europa die herkömmliche Schraubenkupplung ablösen.

Nach der Betriebserprobung der DAK in Deutschland sind die Prototypen zweier Scharfenberg-Kupplungsdesigns der Hersteller Voith und Dellner jetzt erstmals in Österreich. Der sogenannte „DAC4EU Demonstratorzug“ nahm von Deutschland aus Fahrt auf und wird nun an verschiedenen österreichischen Bahnhöfen und Anschlussbahnen Halt machen, bevor die Tour in die Schweiz weitergeht.

Digitale Automatische Kupplung des Herstellers Voith

Digitale Automatische Kupplung des Herstellers Voith

Digitale Automatische Kupplung des Herstellers Dellner

Digitale Automatische Kupplung des Herstellers Dellner (Generation 1)

An den jeweiligen Stationen in Österreich werden die Prototypen einem umfangreichen Testprogramm unterzogen. Das Konsortium DAC4EU, bei dem wir als ÖBB Rail Cargo Group Mitglied sind, erhofft sich davon unter anderem Aussagen über den Einsatz der DAK bei winterlichen Verhältnissen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Inputs der Kolleg:innen vor Ort fließen in die erforderliche Weiterentwicklung ein, um auf lange Sicht die Serienreife der DAK zu erlangen. Die DAC4EU Betriebserprobung in Österreich ermöglicht es, vor allem die österreich-spezifischen Anforderungen an die DAK auf europäischer Ebene einzubringen. 

Stay tuned – wir nehmen euch mit!

In den kommenden Wochen werden wir euch mitnehmen und zeigen, welche Tests an welchen Standorten durchgeführt werden. Die Tests dienen der Gewinnung von Daten, um damit den technologischen Rückstand im europäischen Schienengüterverkehr aufzuholen – neben Europa verwenden derzeit nur noch Nordkorea und Nordafrika die ineffiziente Schraubenkupplung.

Schraubenkupplung

Das Konsortium DAC4EU, bestehend aus dem Konsortiumsleader DB AG, den Güterbahnen ÖBB Rail Cargo Group, DB Cargo und SBB Cargo sowie den Wagenhaltern Ermewa, GATX Rail Europe und VTG, setzt sich dafür ein, die Auswahl eines Kupplungsdesigns für eine europaweite flächendeckende Einführung vorzubereiten. Mit Juni 2020 hat das Konsortium seine Arbeit aufgenommen. Das BMDV finanziert das Projekt DAC4EU in der Projektlaufzeit von zweieinhalb Jahren mit rund 13 Millionen Euro.

Das Österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) fördert das Projekt TARO, in welchem auch Themen zur DAK bearbeitet werden, mit insgesamt 3,5 Mio. EUR aus dem FTI-Programm Mobilität der Zukunft, welches von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt wird. 

Alle Infos zur DAK findest du hier.