Ein T-Shirt auf Reise

Containerweise kommen Textilien aus China nach Europa. Jeans, Herrenanzüge, Damenblusen, Anoraks, Sportschuhe – das komplette Repertoire. Die Textilimporte aus Fernost nach Europa ziehen rasant an. Sind doch die Einfuhrquoten, die jedes Land auf eine bestimmte Höchstausfuhr begrenzt, bereits vor über zehn Jahren gefallen. Alleine im Jahr 2018 wurden Textilien- und Bekleidungswaren im Wert von über 10 Milliarden Euro aus China nach Deutschland eingeführt. 43 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Auf welchem Wege kommen allerdings die Waren aus China zu uns? Möglichkeiten dafür gibt es einige, jedoch unterscheiden sich die Verkehrsträger wie Tag und Nacht – sowohl bei Transportkosten, Transitzeit oder auch dem ökologischen Fußabdruck. Wir wollten es genau wissen und nahmen die unterschiedlichen Verkehrsträger und Reisewege eines T-Shirts unter die Lupe. Vom Herzen Chinas, von Chongqing – der mit 32 Millionen EinwohnerInnen einwohnerstärksten Stadt der Welt – geht es nach Duisburg, Europas Logistikdrehscheibe schlechthin. Einmal reist es per Luftfracht, ein anderes Mal über den Seeweg und als dritte Möglichkeit per Schiene.

Flugzeug

Betrachten wir die Transitzeit, so liegt das Flugzeug an der Spitze. Innerhalb von sechs Tagen erreicht das T-Shirt sein Ziel. So schnell das T-Shirt Deutschland erreicht, so groß ist allerdings auch sein ökologischer Fußabdruck. Denn mit 4.267 Tonnen CO2-Emissionsbelastung ist das Flugzeug jener Verkehrsträger, der die Umwelt am stärksten belastet. Achtung! Um diese Menge CO2 aufzunehmen, braucht es einen elf Hektar-großen oder 16 Fußballfeldern entsprechenden Buchenwald, dessen Bäume ungefähr 80 Jahre lang wachsen.

Schiff

Zum Vergleich dauert die Fahrt mit dem Schiff hingegen achtmal so lange, sogar bis zu 50 Tage. Die Treibhausgasbelastung ist jedoch vergleichsweise sehr gering.

Bahn

Die Transportzeit mit der Bahn dauert durchschnittlich 14 bis maximal 22 Tage, die Emissionsbelastung liegt allerdings bei einem Elftel gegenüber dem Flugzeug. Die nahezu 11.000 km lange Strecke führt von Chongqing über Russland, Kasachstan und Polen nach Deutschland. Und exakt hier bei diesem länderumspannenden Transport am Landweg liegt die Herausforderung. Denn die Gleise sind nicht überall gleich breit. Daher müssen die Container an zwei Stellen umgeladen werden. Als End-to-end-Logistiker mit einem flächendeckenden Netzwerk steht bei uns allerdings nicht nur der Hauptlauf via Schiene im Fokus, sondern wir kümmern uns um jedes Detail. So zählt etwa die Organisation von Vor- und Nachläufen, also die Endauslieferung an den Empfänger ebenso zu unserem Serviceangebot aus einer Hand.

Stellen wir zusammenfassend die Transportzeit dem ökologischen Fußabdruck aller drei Verkehrsträger gegenüber, gibt es einen klaren Sieger: die umweltfreundliche Bahn.

Quelle für Exportzahlen:

https://www.auwi-bayern.de/Asien/China/export-import-statistik.html