Warum braucht es digitale Lösungen im Schienengüterverkehr?
Die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten verändert sich gerade radikal, stark getrieben durch die Trends zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Als einer der führenden Bahnlogistiker Europas haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Zukunft des Schienengüterverkehrs in Europa aktiv zu gestalten. Einige Beispiele: Wir statten unsere Züge mit modernster Telematik und Sensorik aus, damit unsere KundInnen jederzeit den genauen Standort ihrer Waren sehen können. Auch unsere Wageninnovation TransANT, die sich individuellen Kundenbedürfnissen anpasst, ist zukunftsweisend. Und bei der Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) spielen wir eine wichtige Rolle, um den Weg für einen vollautomatisierten und damit wesentlich produktiveren Bahnbetrieb in ganz Europa zu bereiten. Wir sind das logistische Rückgrat der Wirtschaft – im gemeinsamen Interesse für ein lebenswertes Europa – und haben damit auch Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Indem wir den Warenstrom effizient und nachhaltig fließen lassen, leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Versorgungssicherheit des Landes.
Wie gehen Sie das Projekt Digitalisierung an? Und wie setzen Sie es um?
Bereits seit 2017 arbeiten wir intensiv daran, uns als Unternehmen zu digitalisieren. In vielen „Zukunftsworkshops“ wurden bottom-up die Anforderungen des RCG-Teams, unserer KundInnen und LieferantInnen erhoben, top-down haben wir eine zukunftsfitte Architektur und Programmstruktur festgelegt. Parallel haben wir in unserer Unternehmenszentrale – im Zentrum der Stockwerke – Platz für die gemeinsame Arbeit von AnwenderInnen, unserer Digitalisierungsabteilung sowie externen EntwicklerInnen. Dabei wurde immer deutlicher, dass die Digitalisierung nicht nur unsere Prozesse, sondern auch die Art wie wir zusammenarbeiten verändert. Um nach und nach das gesamte Leistungsspektrum in die digitale Welt überzuleiten, müssen wir sämtliche Abläufe neu denken, Szenarien weiterentwickeln, Dinge ausprobieren und adaptieren. Damit wir den Bezug zur Praxis nicht aus den Augen verlieren, orientieren wir uns bei der Entwicklung unserer digitalen Services an den Bedürfnissen unserer KundInnen und potenziellen AnwenderInnen und haben sie bereits in Konzeption, Entwicklung und in der Testphase miteinbezogen. Außerdem setzen wir auf eine agile Arbeitsweise durch kurze Entwicklungsintervalle, klare Ziele und Leitlinien. So ist es uns möglich, flexibler und schneller auf Trends reagieren zu können. Im ganzen Prozess wird auch die Bedeutung eines starken Teams einmal mehr deutlich: Denn der Wandel gelingt nur dann, wenn alle hinter der Idee stehen.
Was können sich KundInnen nun unter SmartLINK bzw. MIKE vorstellen?
SmartLINK verkörpert alle Elemente des Transformationsprozesses der RCG: innovativ in Technologie und Service, digital aufbereitet, mit einer klaren Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt. Es ist an der Zeit, dass wir auch extern unsere ersten Digitalisierungsinitiativen präsentieren und damit den Grundstein für die neue digitale RCG legen. Für unsere KundInnen gibt es dabei zwei Initiativen: SmartLINK ist unser digitales Leistungsspektrum und macht einfach und intuitiv deutlich, wie Güterverkehr funktioniert – das war uns ein zentrales Anliegen. MIKE, der digitale Assistent, stellt zudem erste digitale Serviceleistungen für unsere KundInnen zur Verfügung. Der einfache Zugang zum System Schiene wird also Stück für Stück Realität. Für mich ist das – insbesondere in so dynamischen und anspruchsvollen Zeiten wie diesen – ein Tag an dem ich sehr stolz bin auf das, was wir als Team in den letzten Jahren erreicht haben.