Das klingt fast, als wäre die Etablierung der Ad-hoc-Zugbestellung ein Kinderspiel…
Martin: Naja, ganz so war es natürlich nicht. Mit unserer digitalen Logistikplattform und den daraus entstehenden Pilotprojekten setzen wir sehr stark auf die „Erprobung“ von digitalen Lösungen, um in relativ kleinen Zyklen lernen und das System weiterentwickeln zu können. Gerade im Zusammenspiel mit unseren Kunden ist uns hier wichtig, keine komplette „One-fits-All-Lösung“ Lösung rauszugeben, sondern die Problemstellung genauer zu verstehen und gezielt auf die Lösung in der Software einzugehen. Die richtige Mischung zwischen Allgemeintauglichkeit und kundenspezifischer Erweiterung ist nicht immer sofort klar erkennbar und einschätzbar. Aber ich denke, wir haben hier in enger Interaktion mit Kunden und Kolleg:innen einen guten Weg gefunden.
Sehr wichtig war auch die Verwendung und Unterstützung für das Thema bei der RCG – ohne ein abteilungsübergreifendes Zusammenspiel, kommt am Ende auch keine Verbesserung für den Kunden raus. Gerade hier war für uns wichtig, klar zu kommunizieren und relativ schnell Unklarheiten und Ängste zu beseitigen.
Was meinst du damit?
Martin: Wenn es darum geht, neue Anwendungen und Systeme für unsere Kunden einzuführen, müssen wir auch intern gezielt sicherstellen, dass alle Informationen konsolidiert zusammengeführt sind und jede am Prozess beteiligte Person geschult und abgeholt ist. Zusätzlich geht es auch schon während der Entwicklung darum, alle Betroffenen frühzeitig einzubinden, um ein passendes Verhältnis zwischen kundenspezifischen Erweiterungen und Standardfunktionen zu entwickeln und dann auch zu testen.
Das geht wohl nur mit einem guten Einblick in ein Unternehmen – auch hinter die Kulissen – und einer wirklich eng abgestimmten Zusammenarbeit.
Edina Sebök: Absolut. Die Zusammenarbeit mit der RCG hat von Anfang an sehr gut funktioniert und es hat sich da wirklich so etwas wie ein Grundvertrauen eingestellt. Das hat sicher auch damit zu tun, dass die Kolleg:innen immer sehr höflich, hilfsbereit und lösungsorientiert gearbeitet haben. Und sie haben schnell erfasst, wo unsere Pain Points liegen, was unsere Wünsche und Ziele sind, und wie wir gemeinsam daran arbeiten können.
Martin: Ich kann das nur zurückgeben. Die Hands-on-Mentalität der Mitarbeiter:innen von Hödlmayr gepaart mit ihrer Offenheit und dem Interesse für neue Lösungen und Arbeitsweisen hat uns – und ich glaube, da kann ich für das ganze Team sprechen – voll und ganz überzeugt und zusätzlich motiviert.
Dennoch ist die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen immer eine Herausforderung, selbst, wenn es schon sehr lange und gut funktionierende Beziehungen gibt. Wie seid ihr das im Detail angegangen?
Martin: Bis die Pilotierung in den Livebetrieb geht, gibt es einen kontinuierlichen Kreislauf in dem Reflexion und Feedback an erster Stelle stehen. Zu Beginn geht es aber immer darum, die aktuelle Herausforderung besser verstehen zu können und dann gemeinsam in eine Lösungsfindung zu gehen. Hier verbringen wir durchaus auch Zeit direkt beim Kunden, um die Situation besser zu verstehen und ein gemeinsames Ziel vor Augen zu haben. Daraus lässt sich ableiten, was unser Kunde im Detail wirklich will. Wenn wir das Beispiel der Ad-hoc Zugbestellung nehmen: Wir skizzieren den internen Abwicklungsprozess und erstellen eine Entwicklungsroadmap mit den wichtigsten Meilensteinen, die wir erreichen wollen.
Und dann wird entwickelt, bis das Produkt steht?
Martin: Nein, bei uns wird in agilen Entwicklungssprints laufend konzipiert, entwickelt und getestet. Das Ziel ist, dass nach jedem Entwicklungssprint ein testbares Ergebnis zur Verfügung steht. Wichtig ist hierbei vor allem, dass der aktuelle Stand laufend mit den Stakeholdern besprochen und getestet wird, um immer am richtigen Weg zu bleiben und flexibel navigieren zu können. Wir machen das solange, bis wir davon überzeugt sind, in die End-to-end Testing-Phase zu gehen. Und wenn dann alles flutscht, sind wir bereit für die Pilotierung im Livebetrieb.
Hat sich das viele Testen gelohnt?
Edina Sebök: Auf jeden Fall. Durch MIKE und das Pilotprojekt zur Ad-hoc-Zugbestellung können wir unsere Arbeit effektiver erledigen, da die Bestellungen nun einfacher und übersichtlicher dargestellt werden. Die E-Mails sind spürbar weniger geworden und die Entscheidungen insgesamt transparenter. Die Teilnahme am Projekt hat sich für uns echt gelohnt und die gewonnene Zeit ist natürlich ein zusätzlicher Benefit.